KUMMER – Tageskarte Osho-Zen Tarot

KUMMER

KUMMER
9 der Wolken

Dieses Bild stellt Ananda dar, den Vetter und Schüler Buddhas. Er war immer an Buddhas Seite; vierundzwanzig Jahre lang kümmerte er sich von früh bis spät um seinen Meister. Als Buddha starb, saß Ananda immer noch an seiner Seite und weinte.

 

Die anderen Schüler schalten ihn, er habe Buddha missverstanden. Buddha sei erfüllt gestorben, das sei ein Anlass, sich zu freuen.


Aber Ananda sagte: „Ihr versteht mich nicht. Ich weine nicht um ihn, sondern um mich, weil ich all die Jahre ständig an seiner Seite war und dennoch nicht erleuchtet bin.“
Ananda blieb die ganze Nacht wach, meditierte und ging tief in seinen Schmerz, in seinen Kummer. Am nächsten Morgen, so wird erzählt, war er erleuchtet.

 

Dieser Schmerz soll dich nicht traurig machen, denk daran. Diese Lektion wird immer wieder missverstanden. Der Schmerz ist dazu da, dich wacher zu machen. Die Menschen wachen nur auf, wenn der Pfeil tief ins Herz geht und sie verwundet. Ansonsten wachen sie nicht auf. Wenn das Leben einfach, bequem und problemlos ist, wer macht sich dann die Mühe? Wer will schon wach werden?

 

Wenn ein Freund stirbt, dann ist es möglich. Wenn dich dein Partner verlässt… diese dunklen Nächte; du bist einsam. Du hast deinen Partner so sehr geliebt und alles aufs Spiel gesetzt, und dann ist er eines Tages plötzlich fort. Wenn du in deiner Einsamkeit weinst – das sind die Gelegenheiten, die du nutzen kannst, um bewusst zu werden. Der Pfeil tut weh, aber du kannst ihn nutzen. Tiefer Kummer kann uns eine große Transformation bringen.

 

Dafür müssen wir an die Wurzeln unserer Schmerzen gehen und sie so spüren, wie sie sind, ohne Selbstmitleid und ohne andere zu beschuldigen.

 

Der Schmerz ist nicht dazu da, dich unglücklich zu machen, der Schmerz soll dich bewusster machen! Und wenn du bewusst bist, ist dein Kummer verschwunden.

Osho Zen

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