DER GEIZHALS
Die Gestalt auf dem Bild hat eine Festung um sich herum gebaut und klammert sich an den Besitztümern fest, die sie für ihre Schätze hält. Sie hat so viel Schmuck und Ramsch angesammelt, sogar Federn und Pelze lebender Wesen, dass sie hässlich geworden ist.
Anderen ein Schnippchen schlagen, im Vorteil sein – das bereitet dem GEIZHALS Freude.
Diese Karte fordert uns auf, zu prüfen woran wir festhalten, was wir für so wertvoll halten, dass wir es mit einer Festung schützen müssen. Das muss kein dickes Bankkonto sein, keine Kiste voller Juwelen. Es kann auch sein, dass wir uns keine Zeit für einen Freund nehmen oder nicht das Risiko eingehen wollen, jemandem unsere Liebe zu gestehen.
Wie in einem versiegelten Brunnen das Wasser schal und trübe wird, so werden auch unsere Schätze glanz- und wertlos, wenn wir sie nicht teilen wollen.
Was immer es auch ist, was du festhältst, denke heute daran, das letzte Hemd hat leider keine Taschen! Lockere den Griff, und genieße die große Freiheit, die Großzügigkeit des Teilens.
Wenn du geizig bist, verschließt du dich dem grundlegenden Phänomen des Lebens: Expansion und Teilen.
Sobald du Dinge festhältst, hast du das Ziel verfehlt, verpasst.
Denn nicht Dinge sind das Ziel, dein innerster Kern ist das Ziel! Nicht ein schönes Haus, sondern ein schönes Du, auch nicht viel Geld, sondern ein reiches Du; nicht viele Dinge besitzen, sondern ein offenes Wesen, dass für Millionen von Dingen zugänglich ist.
Osho Zen