Merkur Opposition Chiron – Wenn Gespräche verletzen

Merkur Opposition Chiron – Wenn Gespräche verletzen

Chiron Opposition Merkur
Merkur Opposition Chiron

Gestern noch mit Venus Trigon Uranus in aufstrebender Pose, zeigt sich die Aspektfigur heute mit der Merkur Opposition Chiron deutlich nach hinten geneigt. Der dritte Quadrant ist leer.

 

Merkur befindet sich in seinem eigenen Zeichens Jungfrau und steht dort Chiron in Fische gegenüber.

Gut möglich, wir werden wieder einmal auf unsere wunden Punkte angesprochen. Wenn dahinter auch nicht unbedingt Absicht besteht, es der Partner doch nur Gut meint und nur helfen will, damit wir unsere Schwächen bewusster wahrnehmen, so erreicht er damit nur das Gegenteil und wir ziehen uns empfindlich getroffen zurück, weil wir so ein Verhalten nicht unbedingt als aufbauend empfinden. Wer sich in so einer Situation befindet, sich kritisiert und persönlich verletzt fühlt, der holt auch meist zum Gegenschlag aus und wird ebenfalls verletzend.

 

Vielleicht interessieren wir uns für Dinge, denen unser Partner nichts abgewinnen kann und wir tun uns schwer eine gemeinsame Gesprächsbasis aufzubauen und empfinden dies als ein Manko in unserer Beziehung. Wir denken zwar  darüber nach, was wir falsch machen aber finden keinen Weg das Problem zu lösen, weil wir uns selbst zu sehr im Weg stehen, um die Situation zu verändern.

 

Möglicherweise treten wir auch etwas schulmeisterlich auf und bevormunden den anderen, ohne uns dessen richtig bewusst zu sein. Natürlich wird sich das wiederum unser Gegenüber nicht gefallen lassen, weil er es als außerordentlich verletzend empfindet. Die Kommunikation wird in solchen Fällen zunehmend destruktiver und immer offensichtlicher, die gegenseitigen persönlichen Verletzungen, mit denen sich Schmerz zugefügt wird.

 

Dabei geht es meistens nur um Kleinigkeiten an welchen sich angefangen wird zu reiben. Keinem von Beiden gelingt es dann großzügig darüber hinwegzusehen, wie es kaum möglich ist, einen persönlichen Fehler dem andern, oder zumindest sich selbst einzugestehen. Stattdessen warten beide darauf, den anderen bei einem Fehler zu ertappen, um ihn bloßzustellen. Am Ende wird der Graben zwischen beiden immer größer, bis sie sich nichts mehr zu sagen haben und die Beziehung als gescheitert betrachten.

 

Was als ein Syndrom von Paaren mit Merkur Opposition Chiron zu beobachten ist, dass sie in der Zeit ihres Zusammensein, oft erhebliche Schulden in unterschiedlicher Höhe anhäufen.

 

Dazu fällt mir „Die Katze“

von Georges Simenon ein.

 

Der pensionierte Schriftsetzer Julien Bouin (Jean Gabin) und seine Frau Clémence (Simone Signoret), eine ehemalige Trapezkünstlerin, die sich vor vielen Jahren bei einem Unfall am Bein verletzt hatte und deshalb nicht mehr im Zirkus auftreten konnte, wohnen in einem kleinen Haus in einem Stadtviertel, in dem alles abgerissen wird, damit neue Wohnblocks errichten werden können.

 

Nach fünfundzwanzig Ehejahren liebt Julien seine Frau nicht mehr. Clémence will sich mit der Gleichgültigkeit ihres Mannes nicht abfinden, schürt damit jedoch nur seinen Hass. Eines Tages bringt er eine streunende Katze mit. Ihr gilt von nun an seine ganze Zuneigung. Wütend vor Eifersucht, setzt Clémence das Tier eines Tages in einem Supermarkt aus – und zwar ausgerechnet in der Fischabteilung!

 

Als Julien nach Hause kommt, sucht er die Katze überall und mag vor Kummer nichts essen. Es ist bereits dunkel, als die Katze wieder auftaucht. Julien streichelt sie glücklich, aber Clémence protestiert dagegen, dass er eine streunende Katze mehr als seine Frau liebt. Es kommt zum Streit. Julien drückt Clémence eine geladene Pistole in die Hand und fordert sie verächtlich auf, ihn zu erschießen. Natürlich tut sie es nicht. Clémence hat die Katze erschossen. Wortlos hebt Julien den Kadaver vom Boden auf und wirft ihn in die Mülltonne. Dann zieht er in das Stundenhotel seiner Freundin Nelly (Annie Cordy).

 

Clémence steht jeden Tag vor seinem Fenster und wenn er im Park die Zeitung liest, setzt sie sich auf eine Bank in der Nähe. Als er einmal bei seinem Haus vorbeikommt, sieht er den Arzt herauskommen. Besorgt ruft er Clémence von einer Kneipe aus an, aber als sie sich meldet, legt er den Hörer wieder auf.

 

Merkur Opposition Chiron
Merkur Opposition Chiron

Nelly redet ihm schließlich zu, zu seiner Frau zurückzukehren. Er folgt ihrem Rat, erklärt Clémence aber statt einer Begrüßung, er werde nie wieder ein Wort mit ihr reden. Die beiden alten Menschen leben nun nebeneinander her; sie kaufen getrennt ein und kochen jeder für sich. Wenn es unumgänglich ist, schreibt Julien zwei, drei Wörter auf einen Zettel, faltet ihn ganz klein und schnipst ihn seiner Frau zu.

 

Kurz bevor das Haus zwangsgeräumt werden soll, bricht Clémence mit einem Herzinfarkt zusammen und reißt beim Sturz die Stehlampe um. Julien, der sich gerade die Beine vertritt, sieht, wie das Licht ausgeht und rennt zurück ins Haus. „Clémence! Sag doch etwas!“, schreit er. „Sprich mit mir!“ – Sie stirbt in seinen Armen.

 

Ruhig geht Julien daraufhin ins Bad, holt eine Handvoll Schlaftabletten aus dem Toilettenschrank und schluckt sie mit einem Becher Wasser. Dann setzt er sich in einen Lehnsessel.

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